Es gibt Märchen aus tausend und einer Nacht, die werden schon in deren erster wunderbare Wirklichkeit. So geschehen am Samstag, dem dreizehnten dieses Jahres, als unser Verein zu einer Pilgerreise gen Osten aufbrach. «Nach unserer weichen Initiativ-Bodenlandung Neu-Orient-ierung; aus dem kleinkarierten Dorf raus in die grosse weite Welt!», hiess es auf der Einladung zur 35. Generalversammlung, die freilich erst durchgestanden werden wollte. (Die amtliche Verlautbarung dazu findet sich, da von minderem Belang, am Ende dieses Beitrags.)
Also: Nachdem die neue Präsidentin Moni in ihrer ersten Amtshandlung ihre Vorgänger Werni und René verabschiedet hatte («Ihr wart ein Dreamteam!»), verschob sich die Runde aus der Moorschen Garage in den Schenkenrütischopf, welchen die Vorbereitungsgruppe mit Magrit, Moni, Silvia und Helena in – je nach Sichtweise – einen orientalischen Basar, Harem, Hamam oder was auch immer verwandelt hatte. Hier war Emel, Köchin aus und mit Leidenschaft, Kurdin und aber auch Aargauerin, bereits mit Pfannen und Töpfen zugange, um ihren Gästen in der Folge die vorzüglichsten Speisen aufzutischen – vom Koriander-Frischgrün über granatapfel-durchsetzten Hummus und süssscharfe Aprikosen bis zum zuckersirup-durchtränkten Baklava.
So liess es sich wohl verweilen auf den selbst mitgebrachten Kissen, edle Teppiche unter den Füssen und feine Stoffe über den Köpfen; man wähnte sich in einem vornehmen Beduinenzelt und war aber der Nachtkälte wegen doch froh um den banalen Schopf darum herum. Es plauderten die Damen, es palaverten die Herren, sie erörterten und erwogen, kicherten und gähnten, frau (und ein bisschen Mann) tanzten zu den Rhythmen aus Emels irakischer Heimat, sodass sich die Scheichs und dero Damen erst zu vorgerückter Stunde in ihre privaten Gemächer zurückzogen.
Jährlich eine Generalversammlung abzuhalten ist für einen Verein wie den VAH gesetzliche Pflicht. Diese zu einer derartigen Unvergesslichkeit zu gestalten, zeichnet ihn jedoch vor anderen Vereinen aus. Was deshalb an dieser Stelle, zumal das Internet nichts vergisst, festgehalten werden muss. Verbunden mit dem herzlichsten Dank ans OK.
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Und hier nun, wie oben erwähnt, die Verlautbarung über den amtlichen Teil, welche man am 18. Januar im «Seetaler Boten» wird nachlesen können:
Neues VAH-Präsidium im Amt
HOCHDORF Gabi Copes und Moni Rast Meyer präsidieren neu gemeinsam den Verein aktives Hochdorf (VAH). An der Generalversammlung am Samstag haben sie das Amt übernommen.
Gabi Copes folgte schon im August auf Werni Meyer, der den Verein während zwei Jahren mit René Moor geführt hatte; dieser gab sein Co-Präsidium an der Generalversammlung an Moni Rast Meyer weiter.
Wichtigstes Thema für den VAH war im vergangenen Jahr die Bodeninitiative, welche der Verein mit der SP lanciert hatte. Eine «fruchtbare Zusammenarbeit» und ein Erfolg für die beiden Partner, sagte René Moor. Mit leisem Bedauern: Die Initiative wurde angenommen, jedoch auch der Gegenvorschlag, der dann in der Stichfrage obsiegte. Unterlegen war der Verein schon in der Abstimmung zuvor, als er sich gegen einen Landverkauf der Gemeinde in der Turbi wehrte.
Ansonsten: 2018 war für den VAH – in Hochdorf sind seine Mitglieder auch die Grünen – ein vielfältiges Jahr. Er brachte sich wie gewohnt in den Kommissionen des Gemeinderats ein, meldete sich an den Orientierungsversammlungen zu Wort, nahm Stellungen zu politischen Vorlagen und veranstaltete die Velobörse. Besprochen wird all dies an den monatlichen Runden, die daneben ebenso der Geselligkeit dienen.