Der Verein Aktives Hochdorf (VAH) befürwortet die Umzonung des Grundstücks Nr. 170 an der Urswilstrasse für den Bau eines Kindergartens und von Wohnungen. Er lehnt aber den Verkauf dieses Grundstücks an einen Investor ab. Diese Parole beschloss der VAH an seiner Monatsrunde am 27. Januar. Über die beiden Vorlagen entscheiden die Hochdorfer Stimmberechtigten am 8. März an der Urne.
Dass Hochdorf zwei zusätzliche Kindergärten braucht, ist unbestritten. Der Gemeinderat will einen davon unterhalb des Schulhauses Peter Halter bauen lassen, einbezogen in ein Wohngebäude. Für diese sogenannte Mantelnutzung braucht es eine Umzonung von der öffentlichen Zone in die dreigeschossige Wohnzone. Selber bauen will der Gemeinderat allerdings nicht. Er will das Grundstück Nr. 170 der Firma ESBI AG (*) verkaufen, der bereits die Nachbarliegenschaft in der Ecke Urswilstrasse/Schulhausstrasse gehört. Die ESBI AG würde das Gebäude erstellen und die Gemeinde den Doppelkindergarten im Stockwerkeigentum zurückkaufen.
Dies lehnt der Verein Aktives Hochdorf ab. Er ist der Meinung, die Gemeinde dürfe nicht weiter Land – ihren wertvollsten Besitz – verkaufen, zumal nicht an dieser strategisch wichtigen Lage. Der VAH gewichtet die Kontrolle der Gemeinde über ein Grundstück, das an eine öffentliche Schule angrenzt und somit in Zukunft auch Spielraum für Veränderungen bietet, höher als das Risiko, das sie als Bauherrin einginge. Die aktuellen Konditionen am Kapitalmarkt machen es verkraftbar, allenfalls die Schulden um 3 Mio. Franken zu erhöhen. Das vom Gemeinderat vorgeschlagene Vorgehen dagegen zeugt nach Meinung des VAH von kurzfristiger, nur scheinbar neutraler «Kässelipolitik» und nicht von Überlegungen, die auch zukünftige Entwicklungen einbeziehen. Mit dem Verkauf des Grundstücks Nr. 170 würde sich Hochdorf unnötig abhängig machen von einem Generalunternehmer. Das ist nicht vereinbar mit einer Schul- und Gemeindeplanung, die kommende Generationen einbezieht.
(*) Esbi steht für die Namen der Eigentümer dieses Unternehmens, Norbert Estermann und André Bieri. Das Unternehmen mit Sitz in Hochdorf befasst sich gemäss Handelsregistereintrag mit Finanz-und Handelsgeschäfte jeder Art; dem Erwerb, der Veräusserung, Vermietung und Verwaltung von Grundstücken und Liegenschaften.
Zum zweiten lokalen Abstimmungsgeschäft vom 8. März, der Initiative «Hochdorf wächst langsam» von Beat Meister, beschloss die VAH-Runde Stimmfreigabe.
Ein langer Fondueabend und ein Dank
An der Januar-Runde ging es freilich nicht nur um Politik, sondern auch Gesellschaftliches und Kulturelles. Mit Freude und Stolz blickte mann und frau auf die Übergabe des «Seetal Award» an den Verein «Kultur i de Braui» am 8. Januar zurück. Und in guter Erinnerung bleiben wird auch der wiederum typisch-tolle Franz-Abend beim Fondue am 24. Januar in der Schenkenrüti, der erst am frühen Sonntagmorgen endet.